Klimafaktoren und Klimaelemente

Wovon ist das Klima abhängig?

Das Klima ist nicht überall auf der Erde gleich. Dies liegt daran, dass bestimmte Faktoren in verschieden Räumen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Diese Einflüsse, die ein Klima eines Ortes bestimmen, werden als Klimafaktoren bezeichnet.

Klimafaktoren

  • Geographische Breite: Am Nordpol ist es kälter als bei uns in Mitteleuropa und am Äquator ist es wärmer, weil die gleiche Menge Sonnenstrahlen an den Polen eine viel größere Fläche beleuchten muss als am Äquator. Die Erwärmung ist am Äquator also höher, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen recht hoch ist und so die gleiche Anzahl Strahlen am Äquator einen viel kleineren Raum erwärmen braucht als am Pol. Die geographische Breite bestimmt also die grundsätzlichen Temperaturen einer Region.
  • Lage zum Meer: In einem Ort am Meer fällt in der Regel mehr Regen (Niederschlag) als im Binnenland. Außerdem nehmen die Meere im Sommer Wärme auf, die sie im Winter wieder abgeben. So sind die Temperaturschwankungen am Meer geringer. Meere bestimmen also die Temperaturen und Niederschläge eines Ortes.
  • Höhenlage/Lage zu Gebirgen (Relief): Mit zunehmender Höhe nehmen die Temperaturen ab. So ist es auf der Zugspitze kälter als in München. Weiterhin haben Luvseiten (Luv = dem Wind zugewandt) von Gebirgen mehr Niederschläge als die Leeseiten (Lee = dem Wind abgewandt). Beispielsweise fällt westlich des Harzes mehr Niederschlag als östlich davon, da der Wind in Mitteleuropa meistens aus Westen kommt.
  • Bodenbedeckung: In Städten mit dunklem Asphalt ist die Erwärmung höher (Stadtklima), als beispielsweise auf schneebedeckten Flächen, da dunkle Flächen die Wärme besser aufnehmen.

Klimafaktoren

Die Klimafaktoren geographische Breite, Höhenlage und Relief, Lage zum Meer sowie Bodenbedeckung sind in verschiedenen Regionen unterschiedlich stark ausgeprägt. Wie bereits oben beschrieben wurde, bestimmt die geographische Breite im wesentlichen die Temperaturen eines Ortes. Neben der Temperatur bestimmen die Klimafaktoren auch noch andere Dinge, die das Klima messbar machen. Diese "Dinge" bezeichnet man als Klimaelemente.

Klimaelemente

Meteorologische Elemente oder Klimaelemente sind Messgrößen, die durch Messgeräte oder Beobachtung erfasst werden und zur Beschreibung des Wetters bzw. des Klimas dienen. Die Klimaelmente berechnen sich dabei aus den meteorologischen Elementen durch z. B. die Bildung von Temperatur-Mittelwerten oder Niedschlagssummen. Die Klimaelemente (meteorologischen Elemente) sind u. a.:

Klimaelement Einheiten (Auswahl) Messgerät
Temperatur °F, °C, K (Grad Fahrenheit, Grad Celsius, Kelvin)
32°F = 0°C = 273 K
212°F = 100°C = 373 K
Fahrenheit wird v.a. in Großbritannien und den USA verwendet.
Thermometer (Quecksilberthermometer)
Luftdruck 0,75 mm Hg = 1 mbar = 1 hPa (0,75 Millimeter Quecksilbersäule = 1 Millibar = 1 Hektopascal)
Die gebräuchlichste Einheit ist hPa! Der mittlere Luftdruck auf der Erde beträgt 1013 hPa.
Barometer (Dosenbarometer)
Windgeschwindigkeit/-stärke m/s (Meter pro Sekunde)
Windstärke nach Beaufort: von 0 (still) bis 12 (Orkan)
Schalenkreuzanemometer
Beobachtung und Abschätzung
Windrichtung Himmelsrichtung oder
N = 0°, O = 90°, S = 180°, W = 270°
Die Windrichtung gibt an, von wo der Wind kommt! Ein Wind von Westen nach Osten ist also ein Westwind.
Windsack, Windfahne
Niederschlag 1 l /m² = 1 mm (1 Liter pro Quadratmeter = 1 Milimeter Niederschlag) Niederschlagsmesser
Luftfeuchtigkeit g/m³, % (Gramm pro Kubikmeter, Prozent) Hygrometer (Haarhygrometer)
Bedeckung des Himmels 0/8 (wolkenlos) bis 8/8 (bedeckt) Abschätzen
Wolken Wolkengattungen, -arten und -unterarten
siehe Wolkenklassifikation
Beobachtung

Diese und andere meteorologischen Elemente werden an den Wetterstationen gemessen und dann an die Wetterdienste weitergeleitet. Früher wurde um 7, 14 und 21 Uhr gemessen. Diese Uhrzeiten werden auch als Mannheimer Stunden bezeichnet. Um noch einen zusätzlichen Wert für die Nacht zu ermitteln, wurde der Wert von 21 Uhr doppelt gezählt. Damit erzielte man zumutbare Arbeitsbedingungen für die Wetterbeobachter an den Messstationen. Heute werden die meisten meteorologischen Elemente jedoch automatisch gemessen und mit Hilfe von Computern gespeichert und weitergeleitet. Damit können heute die Messwerte fortlaufend erfasst werden. Während früher nur drei Messungen pro Tag vorlagen, gibt es heute praktisch jede Minute Messungen. So sind die Ergebnisse und damit auch die Wettervorhersagen wesentlich genauer.

Die Klimaelemente beeinflussen sich auch gegenseitig. Diesen Sachverhalt soll das folgende Beispiel verdeutlichen:

Beeinflussung der Klimaelemente

Die Klimafaktoren (z. B. Lage zum Meer) beeinflussen also das tägliche Wetter (z. B. Regen). Dieses bestimmt die Ausprägung der meteorologischen Elemente (Klimaelemente). Die Durchschnittswerte bzw. Summen dieser Messwerte über mehrere Jahre (mindestens 30 Jahre) ergibt so das eigentliche Klima. Klima ist also nichts anderes als die Verallgemeinerung des täglichen Wetters.

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Zum Weiterlesen:
Wolkenbildung und Luftfeuchtigkeit, Wolkenklassifikation, Luftdruckgebiete und Wind