Was ist Klima?

Der Unterschied zwischen Wetter und Klima

Es regnet. Wetter oder Klima?
Es ist kalt. Wetter oder Klima?
Es schneit. Wetter oder Klima?
Es ist warm. Wetter oder Klima?
Die Sonne scheint. Wetter oder Klima? ...

Diese Frage lässt sich beantworten, wenn man sich eine Definition für Klima betrachtet:

Klima ist der Zustand der Atmosphäre an einem Ort, der über einen längeren Zeitraum durch Mittelwerte und Summen ausgewählter physikalischer Größen beschrieben werden kann.

Mittelwerte und Summen physikalischer Größen sind z. B. Durchschnittstemperaturen, Niederschlagssummen, mittlere Sonneneinstrahlung oder Hauptwindrichtungen. Das Wort Klima ist also ein Sammelbegriff für alle Vorgänge in der Atmosphäre, an einem bestimmten Ort, über einen längeren Zeitraum.

Klima kann nicht mit Wetter gleichgesetzt werden. Das Wetter ist zwar auch ein Sammelbegriff für meteorologische Vorgänge, jedoch unterscheiden sich diese beiden Begriffe bzgl. ihrer zeitlichen Gültigkeit:

Wetter Witterung Klima
momentaner Zustand der Atmosphäre (1 Stunde, 1 Tag) Charakter des Wetters über einige Tage oder eine Jahreszeit mittlerer Zustand der Atmosphäre (z.B. 30-40 Jahre)

Das Klima wird nach seiner räumlichen Ausbreitung in drei Bereiche geteilt:

Makroklima (Großklima) Mesoklima (Regional- und Lokalklima) Mikroklima
Nach ihm wird die Erde in Klimaregionen geteilt. Klima in einer Region (Norddeutschland, Mittelmeerraum) oder an einem kleineren bestimmtem Ort (Tal, Siedlung, Insel) Klima in Bodennähe oder z. B. in einem Wald

Die obigen meteorologischen Erscheinungen gehören also alle zum Wetter aber auch zum Klima. Wenn man wirklich wissen will, ob beispielsweise der Regen zum Wetter oder Klima gehört, dann muss man sich fragen "Wie lange regnet es?"

Klimasystem

Wie oben erwähnt wurde, lässt sich Klima über Mittelwerte und Summen beschreiben. Klima wurde deshalb auch lange als Statistik über die Atmosphäre und die Klimatologie als eine Wissenschaft verstanden, deren Aufgabe es ist, statistische Daten über die Atmosphäre zu sammeln. Heute wird Klima nicht nur als eine statistische Größe verstanden, sondern darüber hinaus als ein System von Wechselwirkungen. Dieses Klimasystem umfasst dabei folgende Teilsysteme:

  • die Atmosphäre mit groß- und kleinräumigen Prozessen wie globalen Windsystemen oder der Wolkenbildung
  • die Kryosphäre (Eishülle der Erde) mit Gebirgs-Gletschern und den Polkappen
  • die Lithosphäre (Gesteinshülle) mit Vulkanen oder Rohstoffen
  • die Hydrosphäre (Wasserhülle) mit Flüssen, Seen und Meeren und Prozessen wie der Verdunstung
  • die Biosphäre (Vegetation, Tier- und Pflanzenarten)
  • den Mensch, der durch seine Handlungen in alle Sphären eingreift.

Klimasystem

In diesem Klimasystem haben alle Teilsysteme einen Einfluss auf das Klima (im Sinne statistischer Größen über atmosphärische Zustände und Prozesse) und das Klima hat wiederum einen Einfluss auf die anderen Teilsysteme des Klimasystems.

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Zum Weiterlesen:
Klimatologie