Zyklonen auf Satellitenbildern

Tiefdruckwirbel erkennt man mit Hilfe der Wolkenverteilung gut auf Satelittenbildern, wodurch sich die Wetterentwicklung vorhersagen lässt.

METEOSAT-Bild vom 16. September 2002; aus: WETTERZENTRALE

METEOSAT, 16.09.2002

Deutlich zu erkennen ist der Tiefdruckwirbel mit seinem Zentrum über dem Atlantik vor der portugiesischen Küste. Seine Warmfront, die an der stark ausgedehnten Bewölkung (Stratus) erkennbar ist, zieht sich über Nordspanien und die Pyrenäen hinweg. Die Kaltfront erstreckt sich vom Zentrum des Tiefs bis nach Süd-Portugal.

Dieses Satellitenbild wurde im optischen Bereich aufgenommen, d.h. es wurde so fotographiert wie man es aus dem All sehen würde. Allerdings wurde es noch nachkoloriert.

METEOSAT, 16.09.2002 - mit Beschriftungen

NOAA 9, 12.06.1985

Dieses Satellitenbild vom 12.06.1985 wurde im infraroten Strahlungsbereich aufgenommen. Die infarote Strahlung (IR) - ein Teil des elektromagnetischen Spektrums - ist langwelliger als das Licht (= optischer Bereich). Die IR-Strahlung beginnt ab einer Wellenlänge von 800 nm (Nanometer) und ist daher nicht sichtbar. Die von der Erdoberfläche und den Wolken ausgestrahlte Wärmestrahlung (thermales Infrarot) wird von dem Satelliten aufgenommen und dann entsprechend ihrer Intensität auf einem Bild sichtbar gemacht. Hohe Strahlungswerte werden auf diesen Bildern schwarz (Land, Meer) und niedrige weiß (Wolken) dargestellt. Da die Wolkenoberflächen kälter sind als z. B. die Landoberfläche strahlen sie auch weniger Wärmestrahlung ab und erscheinen damit auf diesen Satellitenbildern weiß.

Auf diesem NOAA-Satellitenbild vom 12.06.1985 sind ebenfalls Zyklonen zu erkennen. Das Zentrum eines Tiefs befindet sich östlich der Britischen Inseln über der Nordsee. Die Warmfront erstreckt sich von der Ostsee, über Polen bis nach Kroatien. Die Kaltfront reicht von der Nordsee über den Westen Deutschlands bis nach Frankreich. Der Warmsektor ist bei diesem Tief schon stark zusammengeschrumpft, d.h. die Kaltfront ist schon nahe an der Warmfront. Über der Nordsee und Dänemark befindet sich sogar schon eine Mischfront (Okklusion).

Bildquelle: www.sat.dundee.ac.uk

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Zum Weiterlesen:
Außertropische Zirkulation - Polarfront, Jetstreams, Tiefdruckwirbel, Wetterablauf beim Durchzug einer Zyklone, Wolkenklassifikation, METEOSAT